Das politische System Kanadas

caDer politische Aufbau von Kanada geht in seinen Grundzügen auf das Verfassungsfesetz von 1867 zurück und wurde mithilfe einer Ergänzung aus dem Jahr 1982. Seitdem ist Kanada in zehn Provinzen und drei unabhängige Territorien unterteilt, die direkt von der Bundesregierung verwaltet werden. Als kanadisches Staatsoberhaupt fungiert das britische Oberhaupt. Es wird durch den „Govenor General“ in Kanada vertreten. Dieses Amt wird auf fünf Jahre besetzt und hat vor allem repräsentative Aufgaben. Die politischen Handlungen, die in der Verfassung für dieses Amt festgeschrieben sind, werden meistens auf Veranlassung oder Vorschlag des amtierenden Premierministers getätigt. Somit ist der Premierminister als Regierungschef, die eigentliche stärkste politische Figur in Kanada. Da er neben seiner Funktion als Chef der Regierung, auch Parlamentsmitglied und Vorsitzender seiner eigenen Partei ist, konzentriert sich eine durchaus ansehnliche Machtfülle in dieser Position.
Nach einer Wahl wird der Parteichef mit einer Regierungsbildung durch den Generalgouverneur beauftragt, der über die meisten Abgeordneten im Parlament verfügt. Die einzelnen Minister werden ebenfalls durch den Generalgouverneur ernannt, jedoch schlägt der designierte Premierminister geeignete Kandidaten vor. Ebenfalls wie der Regierungschef sind auch die einzelnen Kabinettsmitglieder, Parlamentsabgeordnete. Im Moment setzt es sich aus 27 Ministern, dem Premierminister und einigen weiteren Abgeordneten zusammen. Das kanadische Parlament, setzt sich analog wie das Britische, aus einem Unter- und Oberhaus zusammen.
In das Unterhaus werden 308 Abgeordnete gewählt. Gewählt ist derjenige Wahlkreisbewerber, der mindestens die relative Mehrheit in seinem Wahlkreis erreicht hat. Im Gegensatz dazu werden die 105 Mitglieder des Oberhauses durch den Generalgouverneur, auf Vorschlag des Premierministers, ernannt.
Die Benennung erfolgt nach einem festen Schlüssel zwischen den einzelnen Provinzen, sodass jede Region ausreichend im Senat repräsentiert ist. Nicht nur der Aufbau, sondern auch die Arbeitsweise des Parlamentes in Ottawa, erinnert an das brititische Vorbild aus Westminster. So bildet die größte Oppositionsfraktion ein Schattenkabinett und versucht in den Parlamentsdebatten, die Politik der Regierung zu hinterfragen.
Als höchste rechtssprechende Instanz in Kanada fungiert der Supreme Court of Canada, der sich aus neun Richtern zusammensetzt, die ebenfalls durch den Generalgouverneur, auf Vorschlag des Premierministers und des Justizministers, ernannt werden.   Die einzelnen Bundesstaaten weisen im Vergleich zur Bundesebene eine sehr ähnliche Konstruktion des politischen Systems auf. Bei weiterführendem Interesse zu dem Thema:

kanada

(Quelle:http://www.parl.gc.ca/About/Parliament/GuideToHoC/images/gchoc2011_canadas_parliamentary_system.gif)