Meilensteine einer Freundschaft: Jeden Monat stellen wir in einer Reihe von Posts auf unserer Facebook-Seite eine Persönlichkeit vor, die die deutsch-amerikanischen Beziehungen ganz besonders prägte – diesen Januar war es Ewald-Heinrich von Kleist, Gründer der Münchener Sicherheitskonferenz und Mitglied des Kreises um Graf Stauffenberg in der Planung des Attentates auf Hitler vom 20. Juli. In den vergangenen Tagen habe wir sein Leben, seine Verdienste und sein Engagement für den Frieden und die deutsch-amerikanische Freundschaft in den Fokus genommen. Hier findet ihr sämtliche Beiträge der Themenwoche, zusammengestellt von Felix Klein.
- Die Süddeutsche Zeitung schreibt unter der Überschrift „Unbeirrbarer Humanist“ eine Einführung in das Leben von Ewald-Heinrich von Kleist: seine Bereitschaft an dem Hitler-Attentat vom 20. Juli mitzuwirken ergibt sich aus seiner Herkunft. Sein Vater, ein preußischer Gutsbesitzer, ist schon früh ein Gegner der Nationalsozialisten. Als von Kleist gefragt wird, ob er bereit sei sich mit Hitler bei einer Uniformvorstellung in die Luft zu sprengen, bittet dieser um Bedenkzeit. Er fragt seinen Vater, wie er sich verhalten würde. Sein Vater unterstützt ihn mit den Worten: „Ja, das musst du tun. Wer in so einem Moment versagt, wird nie wieder froh in seinem Leben.“ Nach dem zweiten Weltkrieg gründete er in München die „Wehrkundetagung“, die später als „Münchener Sicherheitskonferenz“ als Dialog-Plattform in der internationalen Politik bis heute eine wichtige Bedeutung für die deutsch-amerikanischen Beziehungen trägt.
- Die Münchener Sicherheitskonferenz, gegründet von Ewald-Heinrich von Kleist und eines der bedeutendsten Foren für die transatlantischen Beziehungen, stellt sich und seine Geschichte vor.
- Interview mit Ewald-Heinrich von Kleist im Spiegel. Er äußert sich zu den modernen Aufgaben der Bundeswehr: warum er das Engagement in Afghanistan nicht nachvollziehen kann, Angst ein wichtiger Faktor im Leben ist, seinen Umgang mit der Verantwortung als Offizier an der Front und wie er Sicherheitspolitikern empfiehlt, zukünftige Konflikte zu verhindern.
- Ein Nachruf der New York Times beschreibt ausführlich die Aufgaben Heinrich-Ewald von Kleists im Zusammenhang mit dem Hitler-Attentat und gibt einen Einblick, wie sein Leben international aufgenommen wurde.
- Der Economist gibt eine kurze Einführung in das Leben Ewald-Heinrichs von Kleists und erläutert aus internationaler Sicht, warum er für die internationale Zusammenwirkung für Frieden und Stabilität, als auch für die transatlantischen Beziehungen, sehr wichtig war. „As the war ended, he knew what his calling was. There must never again be such blood-letting unless the most vital interests of Germany and the West were involved. He began to encourage debate, setting up a publishing house for defence books and inviting Europeans and Americans to talk candidly together about what was worth fighting and dying for.”
- In seinem letzten Interview (entstanden 2012) äußert sich Ewald-Heinrich von Kleist zu seinen Motiven für die Beteiligung am Hitler-Attentat, seine persönlichen Ängste, die letzte Begegnung mit seinem Vater und die Gründung der „Münchener Wehrkundtagung“, die später in die „Münchener Sicherheitskonferenz“ mündete. Ein bewegender Text, der sehr persönlich Ängste und Hoffnungen schildert und so die Beweggründe für Courage authentisch vermittelt.
- In einer Rede beim Gelöbnis von Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr vor dem Reichstag am 20. Juli 2010 zeichnet Heinrich-Ewald von Kleist noch einmal die Umstände des Hitler-Attentates nach und erklärt, dass Freiheit und Frieden immer wieder neu erstritten werden müssen. Ewald-Heinrich von Kleist: „Es ist nicht selbstverständlich, und es ist nicht überall auf der Welt so, dass diese Oase den Menschen Frieden gibt. Frieden und Freiheit, das muss man natürlich im Zusammenhang sehen. Es gehört zusammen!“