Die Initiative junger Transatlantiker setzt sich seit ihrer Gründung für ein tieferes Verständnis der transatlantischen Beziehung ein. Dabei geht es uns um viel mehr als nur um die reine Stärkung der transatlantischen Freundschaft: es geht uns um das gegenseitige Verständnis als Grundstein einer soliden Beziehung. Nur so kanneine Partnerschaft erfolgreich gestärkt werden. Genau aus diesem Grund organisierte die IjT in Kooperation mit der IAPSS (International Association for Political Science Students) eine zweiwöchige Studienreise zum Thema „The State of the Transatlantic Union“ in die USA. Im Mittelpunkt stand der Versuch, sich einem Land zu nähern, das der anderen Seite des Atlantiks manchmal nah und manchmal fern erscheint.
Die Studienreise begann in New York City. Mit einem vielfältigen Programm eröffneten sich der Reisegruppe zahlreiche Möglichkeiten die Stadt zu erkunden. Besonders die Hintergrundgespräche mit Professoren renommierter amerikanischer Universitäten (Columbia University, New York University), Vertretern politischer ThinkTanks und Stiftungen (z.B. Council on Foreign Relations, Israel Policy Forum) und internationalen Repräsentanten bei den Vereinten Nationen ermöglichten einen tiefen Einblick in die Komplexität andauernder transatlantischer Debatten und aktueller politischer Fragestellungen. Das inhaltliche Spektrum war bewusst weit gefasst: vom andauernden Konflikt in der Ukraine, die kontrovers geführte Debatte über das Freihandelsabkommen TTIP, die Situation im Nahen Osten, sowie generelle Abläufe bei Abstimmungen der Staatengemeinschaft bezüglicher internationaler Krisenherde. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Arbeit der Vereinten Nationen. Neben Repräsentanten verschiedener europäischer Länder traf sich die 30 Personen umfassende Studiengruppe mit Experten der Vereinten Nationen, um mit ihnen über Strategien und Lösungsansätze für internationale Krisen zu diskutieren.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Shenandoah Nationalpark ging die Studienreise in Washington DC in ihre zweite Hälfte. Während in der ersten Woche Fragestellungen der internationalen Politik im Mittelpunkt der Diskussion standen, waren in Washington die US-amerikanische Innen- und Außenpolitik die dominierenden Themen. Gleich von mehreren Seiten konnten aktuelle Chancen und Probleme des amerikanischen Politiksystems, auch im Hinblick auf eine transatlantische Partnerschaft, beleuchtet werden. Neben dem Besuch europäischer Botschaften, die eine Außenperspektive auf Washington vermittelten, waren dabei auch Gespräche mit Mitarbeitern von Kongressabgeordneter eine großartige Möglichkeit sich dieser Thematik zu nähern. Auch in Washington war die akademische Perspektive nicht außen vor. Neben den Gesprächen mit Professoren von in Washington gelegenen Universitäten wurde auch über akademische Austauschprogramme und Studienmöglichkeiten in Amerika debattiert. Der eintägige Besuch in Annapolis war für das Verständnis des politischen Betriebes in den Vereinigten Staaten eine große Bereicherung, hat sich doch der Satz „all politics is local“ einmal mehr als eine interessante Erklärung nationalen Interessenausgleiches dargestellt.
Eine Partnerschaft beginnt mit dem gegenseitigen Verständnis. Dinge mögen vielleicht anders sein, doch das ist kein Grund für Befremdlichkeit, sondern vielmehr eine große Chance für eine erfolgreiche Freundschaft. Die Initiative junger Transatlantiker wird sich auch in Zukunft für diesen Dialog und diese Partnerschaft einsetzen.
Es berichtete Julian Müller-Kaler