Trotz des schlechten Wetters trafen wir uns am vergangenen Donnerstagmorgen am Campus der Vereinten Nationen in Bonn. Nachdem alle eingetroffen waren, passierten wir die Sicherheitsschleuse und trafen auf unseren Guide und Referenten Botschafter a.D. Harald Ganns. Von 2001 bis 2007 war der Diplomat als Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amtes für die Betreuung der UN-Organisationen mit Sitz in Bonn zuständig.
Anschließend ging es dann per Aufzug in einen Konferenzsaal im Langen Eugen. Der Lange Eugen ist ein Hochhaus im Bonner Ortsteil Gronau, das von 1966 bis 1969 errichtet wurde. Seit 2006 beherbergt es Organisationen der Vereinten Nationen. Bis zum Umzug des Deutschen Bundestages nach Berlin 1999 war das Gebäude als „neues Abgeordnetenhochhaus“ der Hauptstandort für die Büros der Mitglieder des Deutschen Bundestages. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, wurde bis heute praktisch nichts verändert.
Im Konferenzsaal stellten wir uns zunächst einmal vor und sahen dann einen kurzen Film über Bonn als UN Standort. Anschließend hörten wir einen hoch interessanten Vortrag über die aktuellen Aufgaben der UNO weltweit und dessen Aufgabenbereiche in Bonn. Nach einer kurzen Fragerunde fuhren wir bis in den obersten Stock. Von dort aus hat man wohl die beste Aussicht auf die Stadt Bonn. Herr Ganns zeigte uns von dort aus noch einige bekannte Orte, wie den alten Bundestag und die benachbarte Deutsche Welle.
Als nächstes besuchten wir das „Haus der Geschichte“. Neben der Grundausstellung besteht dort auch die Möglichkeit den Kanzlerbungalow, das ehemalige Kanzleramt sowie einige weitere Ausstellungen zu besuchen. Momentan gibt es die Sonderausstellungen „Unter Druck! Medien und Politik“, „Traum und Tristesse. Vom Leben in der Platte“ und „Schamlos? Sexualmoral im Wandel“.
Wir entschieden uns erst einmal für die Hauptausstellung. Dort kann man Dokumente, Fotos, Filme und andere Materialien über die deutsche Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart betrachten.
Wer schon mal dort war, wird wissen, dass diese allein genug Anschauungsmaterial für wohl einen ganzen Nachmittag bietet. Die Ausstellung war sehr sehenswert, sie gehört eindeutig zu denen, die man sich gerne noch ein zweites Mal ansehen würde.
Trotz großen Hungers entschieden wir uns anschließend noch für die Ausstellung „Unter Druck – Medien und Politik“. Dabei ging es überwiegend um die deutschen Medien nach dem zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung behandelte das Thema durchaus kritisch. So konnte man z.B. noch einmal die Berichterstattung zum Skandal um Bundespräsident Christian Wulff oder auch das ausgespähte Mobiltelefon der Kanzlerin auf sich wirken lassen.
Nachdem wir gegen 14:30 Uhr auch dort genug gesehen hatten fuhren wir in die Bonner Innenstadt, um gemeinsam im Café Cartoon etwas essen zu gehen. Es war ein wirklich schöner Tag, an dem wir nicht nur viel gesehen haben, sondern uns auch alle etwas besser kennen gelernt haben.