Cyber-Sicherheit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zu selten wird das Thema jedoch mit Bezug auf die internationale Staatengemeinschaft diskutiert. Welche Möglichkeiten haben Staaten, durch internationale Zusammenarbeit einen größtmöglichen Nutzen für alle Akteure zu erzielen? Welche Herausforderungen, aber auch welche Chancen entstehen dadurch?
Unsere Regionalgruppe Berlin / Brandenburg war bei der Stiftung Neue Verantwortung zu Besuch und hat dort diese Fragen mit Dr. Sven Herpig, Projektleiter des „Transatlantic Cyber Forums“, diskutiert.
Das Transatlantic Cyber Forum arbeitet mit Experten aus Deutschland und den USA an entsprechenden Policy Papers und anderem Output. Es sind außerdem Workshops geplant, in denen die Experten aufeinander treffen, um das Thema Cyber-Sicherheit konkret transatlantisch zu betrachten.
Deutschland sei an vielen Stellen besser aufgestellt als allgemein angenommen, sagte Herpig. Es sei aber auch festzuhalten, dass die Infrastruktur, die der Arbeit der Experten zugrunde liegt, in den USA weiter entwickelt sei als in Deutschland. Auf beiden Seiten des Atlantiks müsse noch ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass ein Ausbau der IT-Sicherheit gleichzeitig einen Ausbau der öffentlichen Sicherheit bedeute.
In der anschließenden Fragerunde sprach das Publikum den Balanceakt zwischen Sicherheit und Datenschutz an. Unter anderem wurde über die Attacke auf das Democratic National Committee im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 gesprochen sowie über den Rechtsstreit zwischen Apple und dem FBI, bei dem es um Daten auf dem iPhone des San Bernadino-Attentäters ging.
Die Veranstaltung war eine Kooperation mit Polis180. Wir danken Dr. Herpig für die umfassenden Einblicke und allen Teilnehmern für die produktive Diskussion.