von Jonas Emmerich
Saarbrücken. Unter dem Namen „TTIP — Eine Chance für Deutschland und Europa?!“ diskutiere die JUNGE UNION Saar am vergangenen Donnerstag im Arbeitskreis Umwelt, Wirtschaft und Finanzen gemeinsam mit Oliver Groll, Geschäftsführer der IHK des Saarlandes und Jacob Schrot, IjT/YTI-Vorsitzenden, die Vor- und Nachteile des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP im Saarländischen Landtag.
Die Diskussionsrunde, geleitet von Sebastian Brüßel, wurde durch den JU-Landesvorsitzenden Markus Uhl eröffnet. Nachdem zunächst Oliver Groll die Vorteile des Freihandelsabkommens für die saarländische Wirtschaft am Beispiel des Autoherstellers Ford erklärte, stellte Jacob Schrot die grundlegenden Eigenschaften des Abkommens vor. Dabei betonte er: „Die Debattenlinie in der Auseinandersetzung rund um TTIP verläuft nicht zwischen „gutem Europa“ und „schlechtem Amerika.“ Auf beiden Seiten des Atlantiks gibt es Verbraucher-, Umwelt- und Sozialschutzstandards, die höher und niedriger ausfallen.“ Als Beispiel nannte er Grenzwerte für Pestizide in Fruchtsäften, Quecksilberemmissionen von Kraftwerken und die Vergabe von Bio-Siegeln bei Lebensmittelprodukten. Vielmehr ginge es nach Jacob beim Freihandelsabkommen um die Anpassung vergleichbarer Standards. Dabei sollte auch die wirtschaftliche Dimension im Auge gehalten werden, denn „das Freihandelsabkommen betrifft ein Drittel des globalen Handels“. Einen Konsens aller Themenbereiche sei jedoch nicht realisierbar. Man werde TTIP nicht um jeden Preis zustimmen. Es ginge vielmehr darum den größtmöglichen Nenner zu finden. Damit dies konstruktiv geschehen kann, sind bereits heute zahlreiche Verbände und Interessengruppen in die Verhandlungen involviert.
Gegenwind bekommt das Freihandelsabkommen TTIP momentan größtenteils durch populistische Schlagworte wie Chlorhühnchen, Genmais und Intransparenz. Diese einfach zu widerlegenden Mythen gilt es weiterhin zu entkräften und den Bürgern die Chance zu geben, auf einer tatsächlichen Sachgrundlage über den Nutzen des transatlantischen Freihandelsabkommens zu diskutieren.