Study Abroad! Grüße aus San Antonio, TX

von David Grünewald.

Nachdem ich bereits 2014 während meines Bachelorstudiums ein Auslandssemester an der University of the Incarnate Word (UIW) absolviert habe, hatte ich mich recht schnell entschieden meinen MBA auch hier an dieser großartigen Universität zu studieren.

SaTx

San Antonio ist eine wundervolle, atemberaubende Stadt die geprägt ist durch Ihre geschichtlichen Wurzeln. Am Fort Alamo, im Herzen von San Antonio, wurde texanische Geschichte geschrieben („Remember the Alamo“). San Antonio ist die zweitgrößte Stadt in Texas und die siebgrößte in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie bietet unzählige Möglichkeiten und verleiht einem das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit. San Antonio hat sehr viele Ecken mit großem Charm wie den Riverwalk, der Hemisfair Park oder La Villita.

Sich für ein Auslandssemester oder gar ein ganzes Auslandsstudium zu entscheiden, heißt neue Wege zu gehen. Vieles über andere Kulturen und Menschen zu lernen und besonders über sich selbst und den Stellenwert der eigenen Werte. Ich durfte viele tolle Menschen von überall auf der Welt her kennen lernen und konnte viele Erfahrungen sammeln.

Amerika wird oft als das Land der Superlative und das Land der unbegrenzten Möglichkeiten bezeichnet – und so ist es wirklich. Der überall geträumte „American Dream“ ist grenzenlos.

Die Vorbereitungen für ein Auslandsstudium beginnen jedoch viele Monate vor der eigentlichen Reise, durch den Bewerbungsprozess an einer Universität. In der Regel findet man alle notwendigen Unterlagen die die Uni benötigt auf deren Homepage. Hierzu gehören Bewerbungsbögen, Empfehlungsschreiben, Sprachtests (GMAT, TOEFL) etc.

Nachdem die Universität die Bewerbung für positiv befunden hat erhält man die notwendigen Formulare um ein Visum beim nächstgelegenen amerikanischen Konsulat zu beantragen (F1 Student oder J1 Exchange Visitor). Dieser Prozess kann zwischen mehreren Wochen und Monaten dauern. Erst wenn das Visum ausgestellt wurde und der Reisepass per DHL zurück beim Eigentümer ist, kann die Reise geplant werden (Flug, Unterkunft am Campus etc.) Es ist ein teilweise sehr aufwendiger Prozess. Er ist es jedoch Wert!

Nachdem ich angekommen bin an der Universität und herzlich begrüßt wurde startete bereits nach wenigen Tagen die „Orientation Week“ um einen Überblick über alles Wichtige an der Uni zu bekommen. Und natürlich um mit allen internationalen Studenten in Kontakt zu kommen. Es ist sehr leicht in dieser internationalen Gruppe Fuß zu fassen, da alle dieselben Interessen teilen – Menschen kennen lernen zu wollen.

Nachdem diese erste Woche an der Uni vorbei ist, beginnt das Semester auch schon. Die Klassen sind wesentlich kleiner als an deutschen Universitäten, dies ermöglicht ein optimales und sehr interaktives Lernen mit den Professoren und Kommilitonen. Das akademische System der USA unterscheidet sich wesentlich von dem der deutschen. Hier werden sog. „mid term exams“ geschrieben die am Ende einen prozentualen Anteil der Endnote ausmachen. Ebenso werden Hausaufgaben vergeben, Projekte sind zu erledigen und Präsentationen zu erstellen. Diese Bausteine sowie die Anwesenheit gehen ebenso in die Endnote mit ein, wie alle Klausuren die über das Semester verteilt geschrieben werden.

Es bleibt jedoch neben den Unterrichtseinheiten ausreichend Freizeit zur Verfügung um viele Dinge zu erleben. Reisen durch oder außerhalb der Staaten sind immer möglich und absolut empfehlenswert.

Das Leben an einer amerikanischen Universität ist, im Vergleich zum Leben an einer deutschen Universität, total unterschiedlich. Die Universität hier versteht sich als eine eigenen Community und wer Student hier ist, ist Teil dieser Community. Es gibt viele Aktivitäten die am Campus veranstaltet werden. Dazu gehören kulturelle, soziale aber auch sportliche Events wie die Spiele der offiziellen Uni Mannschaften (Football, Basketball, Baseball, etc.). Vieles was wir in Deutschland nur aus dem Fernsehen kennen, ist hier Realität. Es macht riesen Spaß und erfüllt mich mit großem Stolz Teil dieser Universität zu sein und mich selbst einen „Cardinal“ (der Cardinal ist das offizielle College Logo der UIW) zu nennen.

Das Auslandsstudium oder –semester bringt viele unterschiedliche Kulturen zusammen und man sollte stets offen sein sich dieser Kulturen anzupassen bzw. voneinander zu lernen. Nur wer offen genug für diese Erfahrung ist kann und wird eine ganze Reihe großartiger Erfahrungen sammeln und neue Freunde finden. Gegenseitiger Respekt ist das A und O einer gut funktionierenden Gemeinschaft. Ich bin der festen Überzeugung dass wir alle von einander noch so vieles Lernen können – und wir sollten uns davor nicht verschließen.

Alles in allem ist ein Auslandsstudium ein großes Abenteuer das Lebenserfahrungen bietet die einen unbezahlbaren Wert haben. Man wächst an diesen Erfahrungen.

Ich für meinen Teil bin froh, diese Entscheidung getroffen zu haben und euch heute aus San Antonio, Texas schreiben zu können. Zwar stehe ich noch am Anfang meines MBA Studiums jedoch werde ich ganz sicher sehr spannende Zeiten hier erleben.

Da ich mit vollem Herzen überzeugter Transatlantiker bin und mich mit den Zielen der IjT identifizieren kann, wird es eine spannende Aufgabe werden die Interessen beider Atlantikseiten zu erläutern und zu übermitteln. Partnerschaft bedeutet nicht immer exakt dieselben Interessen zu haben – es bedeutet jedoch ähnliche zu haben und auch bereit zu Kompromissen zu sein. Wie auch in den aktuellen TTIP Verhandlungen zu sehen ist, schreiten wir gemeinsam einen Weg, beidem wir versuchen ähnliche Interessen zu finden und zu stärken. Auch wir als IjT sollten diese gemeinsamen Interessen fördern und verstärken im Rahmen des uns möglichen. Aber auch jegliche Interessen die nicht gleich sind, sollten wir mit Respekt behandeln und versuchen zu verstehen. Wir sollten diese transparent in die Welt tragen und wir sollten versuchen zu lernen – voneinander!

Beste Grüße aus San Antonio, Texas

David Grünewald

David

David Grünewald ist Mitglied der Initiative junger Transatlantiker und initiiert aktuell während seines Studiums den Aufbau einer Regionalgruppe Texas. Ihr erreicht ihn unter david.gruenewald@yti-us.org.

  • 27.07.2015
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