2. Presseschau zu den U.S. Wahlen 2016

  • White HouseDas größte Ereignis im Wahlkampf diese Woche, war eigentlich kein Ereignis. Vize-Präsident Joe Biden hat eine Kandidatur für die Demokraten ausgeschlossen. Lange galt Biden als einziger möglicher Konkurrent, der Hillary Clinton wirklich gefährlich werden könnte. Doch nach der Debatte letzte Woche, bei der sowohl Clinton als auch Bernie Sanders überzeugen konnten, rechneten ihm Experten immer weniger Chancen aus. Auch Biden sagt, dass sich das Zeitfenster für eine Kandidatur geschlossen hat, nachdem die Familie die letzten Monate getrauert hat. Im Mai diesen Jahres ist sein Sohn Beau an einem Gehirntumor gestorben. Jetzt, da es Biden nicht versuchen wird, laufen die Vorwahlen der Demokraten auf einen Zweikampf zwischen Hillary und Sanders hinaus – wobei nur die Wenigsten dem selbsterklärten Sozialisten Sanders ernsthafte Chancen einräumen.
    »http://www.politico.com/story/2015/10/biden-215013
  • Apropos Biden: als sicher dieser noch nicht entschieden hat und die Gerüchteküche noch am brodeln war, ist der Washington Post ein kleines Malheur passiert. Sie veröffentlichte diese Woche eine Story mit dem Titel “Biden to launch a presidential campaign”. Obwohl die Seite nur den Hinweis enthielt, dass sie irrtümlich veröffentlich wurde, herrschte kurz Aufregung. Wurde eventuell eine Sperrfrist nicht eingehalten und Biden versucht es wirklich? Nein, die Post hatte einfach nur das Gerüst einer Story vorbereitet, um im Fall der Fälle schneller zu sein. Das kann ja jetzt gelöscht werden.
    »http://www.politico.com/blogs/on-media/2015/10/washington-post-pulls-biden-campaign-launch-story-after-glitch-214945
  • Was passierte sonst noch im Circus, wie Washingtonians den Politikbetrieb liebevoll-genervt nennen?
    Unterstützt Bill Clinton die Präsidentschaftskandidatur Donald Trumps? Zumindest „The Donald“ scheint das so zu sehen und postete auf Twitter und Instagram ein Video, in dem der 42. Präsident der USA den Mogul als „master brander“ und „most interesting character in the race“ mit „macho appeal“ bezeichnet. Die Szenen sind zwar zusammengeschnitten und aus dem Kontext gerissen, aber tatsächlich kennen sich Trump und die Clintons schon lange. So gibt es die Verschwörungstheorie, dass Trump eigentlich eine Marionette der Clintons sei und die Republikaner zerreissen soll. Nun ja, auf jeden Fall muss sich Hillary wohl keine Sorgen machen, dass ihr Mann für Trump stimmt, um „America great again“ zu machen.
    »http://thehill.com/blogs/ballot-box/presidential-races/257481-trump-touts-bill-clinton-endorsement