Die Initiative junger Transatlantiker trauert um den am 30. November 2018 verstorbenen früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten George H. W. Bush. Während seiner vierjährigen Amtszeit ab 1989 wurden bedeutende Weichen für die Zukunft Deutschlands und der transatlantischen Freund- und Partnerschaft gestellt. Das wichtigste Ereignis – der Beitritt der “neuen” Bundesländer zur Bundesrepublik – fiel dabei nicht nur in Bushs Amtszeit, sondern wurde maßgeblich durch ihn ermöglicht.
Schon in seinen Jahren als Vizepräsident unter Präsident Ronald Reagan ab 1981 legte Bush die Grundlagen für seine außenpolitischen Erfolge. Im Ton dialogbereit und in der Sache unnachgiebig setzte Bush eine kritische Ostpolitik fort, deren vorläufiger Höhepunkt die Rede von Präsident Reagan im Juni 1987 im geteilten Berlin war: “Mr. Gorbachev, tear down this wall!”
Entsprechend unterstützte Präsident Bush die Bemühungen des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl, sich für die Verwirklichung der deutschen Einheit stark zu machen, bereits frühzeitig. In diesem Zusammenhang stellte Bush rasch klar, dass die Zukunft Deutschlands eine freie Willensentscheidung der Deutschen sein muss. Mit dieser Entscheidung war die Grundlage für eine bewusste und auf einer Wertepartnerschaft basierenden Westbindung in einem vereinten Deutschland gelegt.
Das Ziel Bushs, politische Entscheidungen auf möglichst viele Schultern zu verteilen, zeigte sich auch in Entscheidungen wie der Intervention im Rahmen der Operation Desert Storm, die auf die irakische Invasion in Kuwait folgte. Innenpolitisch setzte er sich im Wege parteiübergreifender Kompromisse für eine konsequente Umweltpolitik und Einsparungen ein mit dem Ziel, die Vereinigten Staaten zukunftsfähig zu halten.
Nach einer vierjährigen Amtszeit war es Bill Clinton, dem Bush bei dem Versuch, wiedergewählt zu werden, unterlag. Dabei spielte auch die unabhängige Kandidatur des späteren Republikaners Ross Perot, der knapp 19% aller Wählerstimmen erhielt, eine Rolle. Bush nahm die Niederlage sportlich und stellte in seinen Worten an den Amtsnachfolger fest, dass ein Erfolg eines Präsidenten auch einen Erfolg für jeden Amerikaner bedeutet.
“There is nothing more fulfilling than to serve your country and your fellow citizens and to do it well.” – mit diesen Worten wollen und werden wir den 41. Präsidenten in ehrender Erinnerung behalten.