Transatlantische Bibliothek

Unser Mitglied Roman Barbod hat die vermutlich umfangreichste Liste von Büchern zu den USA, Deutschland und den transatlantischen Beziehungen erstellt. Egal, ob als Einstieg oder zur Vertiefung – hier findet jeder und jede etwas: Die transatlantische Bibliothek. Als schnellen Einstieg findet ihr hier auch die Top-Eleven-Liste.

Einige ausgewählte Werke in der Kurzbesprechung

Geschichte

A People’s History of The United States, Howard Zinn

  • „A People’s History of the United States“ erzählt die Geschichte Amerikas aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel: Der Historiker Howard Zinn beleuchtet die wichtigsten Episoden der amerikanischen Geschichte aus der Sicht von gesellschaftlichen Gruppen, die im historischen Diskurs sonst wenig Beachtung finden. Obwohl akademisch kontrovers diskutiert, ist es mittlerweile ein Standardbuch für jeden Geschichtsstudenten in den USA.

A People’s History of the American Revolution, Ray Raphael

  • Ray Raphael beschreibt in seinem Werk die Amerikanische Revolution durch die Augen der damaligen Bevölkerung: Wie haben Bauern, Soldaten, Frauen und Kinder die revolutionäre Zeit erlebt und was bewegte sie, sich für dieses einmalige politischen Experiment einzusetzen? Der Autor leistet einen wichtigen Beitrag dazu, ein umfassenderes Bild zur Amerikanischen Revolution zu zeichnen.

Letters of a Nation, Andrew Carroll

  • Von den Pilgrim Fathers über Thomas Jefferson bis Malcolm X – Andrew Carroll veröffentlicht Korrespondenzen aus den Anfängen der USA bis in die Gegenwart, um historische Entwicklungen mit konkreten Beispielen zu untermalen. Seine Kollektion liest sich wie ein Zeitraffer und ist in den USA ein äußerst beliebtes Buch.

Die Geschichte der Deutschen in Amerika. Von 1680 bis zur Gegenwart, Alexander Emmerich

  • Das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ ist seit dem Ende des 17. Jahrhunderts Hoffnung und Ziel deutscher Emigranten. 20 Prozent der US-Einwohner geben heute an, Nachfahren jener fast sechs Millionen deutschen Einwanderer zu sein, die im 19. Jahrhundert nach Nordamerika aufbrachen. Emmerich behandelt in seinem Buch die Ursprünge des Aufbruchs der Deutschen nach Amerika, die Anfänge und Lebensumstände in Pennsylvania, die Besiedlung des Westens und die Entwicklung der Arbeiterschaft in Amerika vor allen Dingen in Chicago und Texas. „Das Amerikabild in Deutschland“ – Die Träume und Erwartungen der Deutschen in Amerika nach Wohlstand und Reichtum und was die Deutschen mit in die „Neue Welt“ brachten. Die Entstehung von „Little Germany“ – Das Kleindeutschland von New York. Besonders intensiv wird auch das deutsch-amerikanische Zusammenleben hinsichtlich der Handwerkerschaft, der Landwirtschaft und des deutschen Vereinslebens jenseits des Atlantiks beleuchtet. Dabei wird vor allem in diesen deutsch-amerikanischen Beziehungen der Bezug und die Auswirkungen bis in die Gegenwart verdeutlicht.

Politik

Über die Demokratie in Amerika, Alexis de Tocqueville

  • Es ist das Standardwerk zu den politischen Institutionen der USA und dem Bürgergeist, welcher sie zusammenhält. Tocqueville analysiert nicht nur die Struktur des Bundesstaats, sondern auch den Aufbau der Einzelstaaten, die er als Ergebnis ihrer religiösen, geografischen und historischen Voraussetzungen beschreibt. Während er die revolutionäre Idee der „Gleichheit der Bedingungen“ als unwiderstehliches Beispiel für die Weltentwickelt deklariert, setzt er sich auch mit der „Tyrannei der Mehrheit“ auseinander, die er als die größte Gefahr für die Sicherung individueller Rechte betrachtet.

Die Hypermacht, Josef Joffe

  • Josef Joffe, Herausgeber der „Zeit“ und ausgewiesener Kenner Amerikas, schildert den Weg der USA von der weltpolitischen Bi- zur Unipolarität und erläutert die kulturelle, politische, ökonomische und kulturelle Macht Amerikas in detaillierten Facetten. Joffe legt einen Schwerpunkt auf die historische Entwicklung aus Aufstieg und Fall von Supermächten. Welche Konsequenzen sich aus dieser historischen Analyse angesichts neuer Gefahrenlagen wir Terrorismus und Staatszerfall für die USA ergeben, ist ebenso Bestandteil des Buches.

The World America Made, Robert Kagan

  • Wie würde die Welt aussehen, wenn Amerika sich aus dem Weltgeschehen zurückziehen würde? Welche Gestaltungsmöglichkeiten würden sich dann noch im internationalen System angesichts einer fehlenden Führungsrolle ergeben?  Ist Amerika wirklich im Niedergang?  Das sind nur einige der Fragen, die der Bestseller-Autor Robert Kagan in seinem Buch aufwirft und beantwortet. Der in den USA einflussreiche Stratege malt ein Zukunftsszenario einer internationalen Gemeinschaft, die ohne amerikanischen Gestaltungswillen in ihren Grundfesten erschüttert werden würde.

Kultur

The Great Gatsby, F. Scott Fitzgerald

  • »The Great Gatsby« von F. Scott Fitzgerald erzählt die Geschichte des jungen und geheimnisvollen Millionärs Jay Gatsby im New York der »Roaring Twenties« und zeichnet dabei das kritische Bild einer Gesellschaft, die sich zwischen einer Aufbruchsstimmung nach dem gewonnenen ersten Weltkrieg, neugewonnenen Freiheiten und immer noch schweren alten Lasten befindet. Gatsby ist bekannt für die rauschenden Feste in seiner Villa auf Long Island, denen er selbst meist fremd bleibt und auf denen seine Gäste wilde Gerüchte über die Herkunft seines Reichtums und seine Motive diskutieren. Gatsbys wahrer Antrieb ist es jedoch, seine große Liebe, Daisy Buchanan, zurückzugewinnen, die während Gatbsy im ersten Weltkrieg kämpfte, einen Anderen heiratete, da Gatsby zuvor mittellos war. Auch wenn zu seinen Lebzeiten nur von durchschnittlicher Bekanntheit, so wurde F. Scott Fitzgeralds »The Great Gatsby« doch nach seinem Tode einer der großen Amerikanischen Klassiker und von Kritikern und Schriftstellern gleichermaßen sowohl für seinen Stil als auch die ihm zu Grunde liegende Gesellschaftskritik hoch gelobt.

To Kill a Mockingbird, Harper Lee

  • Harper Lee’s »To Kill a Mockingbird« (oder zu Deutsch: »Wer die Nachtigall stört«) beschreibt eine Kindheit im ländlichen Alabama der 1930er Jahre. Die Ich-Erzählerin, ein junges Mädchen, beschreibt den Kampf ihres Vaters, eines Anwalts, gegen Rassismus und Ungerechtigkeit in den Südstaaten zu Zeiten der Großen Depression. Die Autorin gewann 1961 den Pulitzer-Preis, auf welchen, inklusive der Congressional Medal of Freedom in 2007, zahlreiche weitere Auszeichnungen folgten. »To Kill a Mockingbird« ist seither einer der bekanntesten und meistgelesenen Romane der USA und gehört insbesondere zur Standardauswahl für Schulen bei der Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus und Diskriminierung.

Wirtschaft

Mein Leben für die Wirtschaft, Alan Greenspan

  • Die Autobiographie Greenspans liefert Einblicke in den Einfluss der Fed auf die internationalen Märkte sowie auf politische Entwicklungen. Greenspan war berühmt  und berüchtigt für seine subtile Kommunikation in Form von Andeutungen und mehrdeutigen Mimik: So genügte ein Stirnrunzeln des Zentralbankchefs, um die Börsen Zittern zu bringen. In seinem persönlichen Rückblick analysiert Greenspan die Zusammenhänge und das Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik und Zentralbanken.

Joseph E. Stiglitz – Globalization and its Discontents

  • Wie geht die Globalisierung mit der Kluft zwischen Arm und Reich um?  Wie können auch Entwicklungsländer vom internationalen Handel profitieren? Wodurch erreichen wir  technischen Fortschritt und höheres Pro-Kopf-Einkommen als dauerhaften Zustand?  Dem Nobelpreisträger und ehemaligem Chefökonom der Weltbank, Joseph E. Stieglitz, ist ein kritisches, aber dennoch nicht aussichtslos schwarzmalendes Buch gelungen. Die Globalisierung als unausweichlicher Prozess der neuen Zeit wird nicht grundsätzlich kritisiert, sondern vielmehr die Umsetzung und Ausführung innerhalb der letzten Jahrzehnte. Dabei werden globalen Organisationen wie der WTO und dem IWF nicht nur Ruhmesmedaillen für zielorientierte Wirtschaftspolitik überreicht. Als bekannter Anhänger der nachfrageorientierten Wirtschaftsdenker fordert Stieglitz vielmehr die Rückbesinnung der Institutionen auf Krisenintervention und Handelsüberwachung. In diesem Rahmen wirft er die Frage auf,  weshalb gerade Länder, die sich der zunehmenden Globalisierung widersetzen und auf Autonomie beharren,  wirtschaftlich oftmals stabiler sind.